Manchmal geht es schneller, als man denkt…

Endlich geht es los – aber wie immer werden wir von der Polizei zur Flugbahn begleitet.

Manchmal geht es schneller, als man denkt. Als im September meine Zeit in Israel plötzlich zu Ende war und ich – kaum zurück in Deutschland – wieder voll in den Alltag durchstarten musste, hätte ich nicht gedacht, dass Gott so schnell einen Weg für mich zurück in das Land der Bibel ebnen würde. Doch nicht mal vier Monate später sitze ich wieder im Flieger und sehe die Mittelmeerküste Israels immer näher kommen. Doch spulen wir einige Stunden zurück…

Ich bin nun schon einige Mal geflogen – doch so eine massive Wolkendecke über so viele Flugstunden hatte ich bisher noch nie…

„Wieso mache ich das hier eigentlich?!!!!!“ Dieser Gedanke kommt mir an die tausend Mal, als ich meine schwitzenden Hände in den Sitz kralle. Ich brauche eigentlich niemandem zu erklären, dass das Wetter im Januar in Deutschland meist nicht das beste ist. Und tatsächlich machte es den Erwartungen alle Ehre: Schnee, Regen, Schneeregen im ständigen Wechsel, nass-kalt und grau war es die meiste Zeit. So auch heute, als ich am 27. Januar 2023 in einem El Al Flieger sitze. Am Flughafen war mir zuerst etwas mulmig, muss ich zugeben – aus irgendeinem Grund gab es am El Al Schalter und später auch am Gate der israelischen Fluggesellschaft mehr Polizeipräsenz als sonst und unser Flugzeug startete wegen eines Sicherheitsproblems beim Gepäck eine Dreiviertelstunde später. Als wir nun endlich zur Flugbahn rollten und die übliche Polizeieskorte in ihrem gepanzerten Fahrzeug neben uns herfuhr, wurde mir wieder mal klar, dass es alles andere als selbstverständlich ist, dass wir in Deutschland nicht nur jüdisches Leben haben, sondern auch eine jüdische Fluglinie – und wie befremdlich und irgendwie auch beschämend es ist, dass es solche Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland braucht.

Nach ungefähr 2,5h sieht man endlich die wunderbare Aussicht!

Doch all diese Gedanken und auch die Vorfreude, die ich eigentlich wegen dieser neuen Reise empfinden sollte, werden bald gedämpft, als der Flieger ordentlich durchgerüttelt wird. Denn leider ist über Deutschland und anscheinend dem gesamten europäischen Kontinent eine feste, massive Wolkendecke, die ordentlich Wind im Gepäck hat. Während das Flugzeug ungefähr die Hälfte des Fluges also immer wieder ruckelt wie ein Wackelpudding auf einem Tablett, kommt mir viel zu oft diese Frage: Warum mache ich das hier eigentlich? Während ich mich schwitzend an den Sitz kralle (ja, die Angst vor einem Flugzeugabsturz scheint immer noch zu sitzen – vielleicht habe ich früher zu viele Katastrophenfilme gesehen…), scheinen alle um mich herum sehr entspannt zu sein – die Israelis, die heute mit mir von Berlin zurück nach Tel Aviv fliegen, scheint so schnell nichts zu schocken. Und plötzlich kommt mir die Frage, warum ich anscheinend immer noch so wenig Vertrauen habe. So oft hat Gott mich hin und wieder zurückgebracht, so oft habe ich darüber gepredigt (oft nicht nur zu Gemeinden, sondern auch zu mir selbst ;-)), dass wenn Gott uns ruft, Er auch den Weg bereiten wird. Wir alle finden uns wohl immer wieder in Situationen, in denen unser Vertrauen und auch das, was wir mit Gott schon erleben und lernen durften, auf die Probe gestellt wird. Und so dürfen wir mit Ihm und unter Seiner Führung wachsen.

Endlich ist Israel am Horizont zu sehen.

Endlich ist es so weit: Als wir kurz davor sind, den Luftraum der Türkei zu verlassen, wird der Himmel endlich klarer. Ich sehe verschneite Berge und trockene Täler, Dörfer und Städte, dann das Mittelmeer und Zypern und dann wieder das Mittelmeer. Und dann sehe ich am Horizont auch schon die Küste Israels. Nun bricht die Vorfreude endlich durch. Denn auch wenn diese Reise eine sehr spontane Entscheidung war und ich deshalb in Israel selbst noch einiges vorbereiten muss, führt mich ein toller Anlass dorthin. Denn ich habe die Möglichkeit, an einem genialen Projekt mitzuarbeiten. Sehr spontan hat sich die Idee entwickelt und sehr spontan ergab sich die Möglichkeit für mich, nun doch sehr schnell wieder nach Israel zu reisen. Hier werde ich nun wieder mit einem Auto durch das Land fahren, noch mehr Orte erkunden und Informationen sammeln.

Von Netanya aus fliegen wir in das Landesinnere und wenden bald Richtung Tel Aviv zum Ben Gurion Airport.

Mein Gebet ist, dass Gott diese Reise gebraucht, nicht nur für mich persönlich, sondern auch, um Menschen Sein erwähltes Land, das jüdische Volk und Israel als Staat näher zu bringen. Um Christen näher an die Bibel und all die Hintergründe heranzuführen und so tiefer in den Glauben.

Also: Wieder freue ich mich, wenn Du mich begleitest – und ich hoffe, es wird Dir genauso zum Segen wie mir :-)

ברוכים הבאים – Herzlich willkommen in Israel :-)

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